Leder ist ein vielseitiges Naturmaterial, das in verschiedenen Varianten und Veredelungsarten vorkommt. Hier sind einige der wichtigsten Lederarten.
Was sie schon immer über Lederfarben wissen wollten
aber nie zu fragen wagten!
Glattleder
Glattleder ist die am häufigsten verwendete Lederart und zeichnet sich durch eine glatte, einheitliche Oberfläche aus. Es wird aus der Narbenseite (der äußeren Hautseite) des Tieres hergestellt und oft gefärbt oder oberflächenbehandelt. Glattleder ist pflegeleicht, robust und vielseitig einsetzbar, etwa für Schuhe, Taschen und Möbel.
Rauleder
Rauleder ist eine Sammelbezeichnung für Lederarten, die eine raue, samtige Oberfläche besitzen. Die Oberfläche wird durch Schleifen der Narbenschicht erzeugt und fühlt sich weich an. Bekannte Formen sind Nubuk- und Veloursleder. Rauleder ist besonders empfindlich gegenüber Schmutz und Feuchtigkeit und erfordert spezielle Pflegeprodukte.
Wildleder
Wildleder stammt ursprünglich von Wildtieren wie Hirschen, Rehen oder Elchen, wird aber heute oft aus Häuten von Ziegen, Schafen oder Rindern gefertigt. Es ist robust und hat eine weiche, angeraute Oberfläche. Wildleder wird häufig für Bekleidung, Schuhe und Accessoires verwendet, die einen natürlichen und rustikalen Look haben sollen.
Nappaleder
Nappaleder ist ein besonders weiches und geschmeidiges Glattleder, das aus der Narbenseite von Schafen, Kälbern oder Rindern stammt. Es ist bekannt für seine feine Struktur und hohe Flexibilität, weshalb es oft für hochwertige Kleidung, Handschuhe und Polstermöbel eingesetzt wird. Nappaleder ist robust und nimmt gut Farbe auf, behält aber seine natürliche Maserung bei.
Anilinleder
Anilinleder ist ein offenporiges, hochwertiges Leder, das mit Anilinfarbstoffen gefärbt wird, die tief in das Material eindringen, ohne die Oberfläche zu verdecken. Dadurch bleibt die natürliche Narbung sichtbar. Anilinleder ist atmungsaktiv und bietet eine sehr weiche, angenehme Haptik, ist jedoch empfindlicher gegenüber Flecken und Feuchtigkeit. Es wird oft für luxuriöse Möbel und Taschen verwendet.
Naturleder
Naturleder ist Leder, das weitgehend unbehandelt bleibt und seine natürliche Struktur beibehält. Es ist oft pflanzlich gegerbt und entwickelt mit der Zeit eine schöne Patina. Naturleder eignet sich besonders für Lederwaren, die einen natürlichen Look haben sollen und individuell altern dürfen.
Lederhaut
Der Begriff „Lederhaut“ bezeichnet die Haut eines Tieres, die nach der Gerbung zu Leder verarbeitet wird. Die Lederhaut wird je nach Verwendungszweck in unterschiedliche Qualitäten und Stärken aufgeteilt. Die Struktur der Lederhaut ist maßgeblich für die Qualität des Endprodukts, wobei die Dicke und Beschaffenheit je nach Herkunft des Tieres variiert.
Felle
Ein Fell ist die Haut eines Tieres mitsamt dem darauf befindlichen Fell. Felle werden vor allem für Pelzkleidung und Accessoires genutzt. Dabei kann das Fell in seiner natürlichen Farbe und Struktur belassen oder gefärbt werden. Das Fell sorgt für eine natürliche Wärmeisolation und eine edle Optik.
Pelze
Pelze sind Felle von Tieren, die mit ihrem natürlichen Haaransatz verarbeitet wurden. Sie werden hauptsächlich für Kleidung und Dekorationsobjekte verwendet. Pelzkleidung gilt als luxuriös, aber auch kontrovers, da sie oft aus exotischen Tieren stammt und die ethischen Aspekte der Pelzproduktion stark diskutiert werden.
FAZIT: Jede dieser Lederarten hat ihre eigenen Charakteristika und ist für unterschiedliche Verwendungszwecke geeignet. Pflege und Behandlung variieren stark je nach Lederart, sodass spezielle Produkte und Verfahren eingesetzt werden müssen, um die Lebensdauer und Schönheit des Leders zu bewahren.